Zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte begaben wir uns auf eine Auslandsreise. Ziel, die Therme im slowenischen Moravce Toplice.
Die Destination, im Vorfeld ausgearbeitet von Richard und Vujko, lag gerademal drei Autostunden von Wien entfernt. Trotz Absagen in letzter Minute ließen sich die Organisatoren nicht verunsichern und gebührt ihnen der größte Dank für die Mühe.
Kernstück unserer Reise war ein Turnier am Freitag, umrahmt von dem einen oder andren Freundschaftsspiel.
Nach problemloser Anreise im Konvoi, sowie Geleit durch Slowenien gab es vor Ort ein leckeres und günstiges Mittagessen. Anschließend wurden die Bungalows bezogen und etwas relaxt. Schließlich stand bereits das erste Freundschaftsspiel an. Dieses endete gegen die Regionalauswahl von Vidovce mit einem mehr als achtbaren 8:8-Remis. Ein großer Erfolg stand uns doch die beste Mannschaft der Region gegenüber, die, wie so oft, halb so alt war wie wir.
Danach beeindruckten uns die Gastgeber mit ihrer unglaublichen Gastfreundschaft und gab es ein wahres Kulinarikum zum Abschluss.
Bis spät in die Nacht wurde gelacht, gegessen und getrunken, schließlich konnten wir uns ja am nächsten Tag in der Therme relaxen und die Batterien aufladen.
Ein leckeres Frühstück im nahen Gasthof bildete den Auftakt unseres Turniertages. Der eine oder andre Spieler wirkte etwas angeschlagen ob der vergangenen Nacht, aber das würde sich im Laufe des Tages wohl legen. Die Therme tat dann ihr übriges und konnten die müden Beine wieder auf Vordermann gebracht werden. Auch die Katerstimmung verflog in Ansehung der wunderschönen Anlage.
Was uns jedoch nicht so froh stimmte waren die aufziehenden Gewitterwolken am Horizont. Und prompt zwei Stunden vor Turnierbeginn ergießt sich der ganze slowenische Himmel über Moravske Toplice. Das hieß für uns jetzt warten. Zu hoffen blieb, dass es keine Absage geben würde, dann noch besser eine Verschiebung um einen Tag.
Endlich so gegen 17 Uhr hörte der unerwünschte Regen auf und wir begaben uns in das neu angelegte Stadion von Vidovce.
Ein wunderschön angelegter Kleinfeldplatz, knapp unter Strebersdorfer Dimensionen, erwartete uns. Dazu ein Kabinenhaus mit einem im Obergeschoß integriertem, großen Aufenthaltsraum samt kleiner Bar.
Die ganze Anlage ein wahres Schmuckstück, doch durch den massiven Regen schwerst ramponiert. Trotzdem beschloss man das Turnier durchzuführen. Man reduzierte das Teilnehmerfeld von 6 auf 4 Teams und es wurde nur ein slowenisches Regionalteam aufgestellt. Die Veranstalter taten alles um das Turnier zu retten, schließlich trafen auch bereits die ersten Zuschauer ein und Unmengen von Grillgut, sowie ein frisch geschlachtetes Mastschwein lagen zum Verzehr bereit.
Endlich um 18:30 Uhr ging es bereits unter Flutlicht los.
Wir fassten die Eröffnungspartie aus und trafen dabei gleich auf die slowenische Auswahl. Und die legte vor heimischem Publikum sofort los. Während wir mit uns selbst und den Bodenverhältnissen beschäftigt waren, zauberten die Gastgeber am sattgrünen, nassen Rasen. Zwar fanden wir zwei Chancen zur Führung vor, doch die Tore schoss unser Gegner. Vier Stück in Halbzeit 1, wobei wir uns bei drei Toren so tollpatschig anstellten wie schon lange nicht. Damit war die Partie, so schien es, gelaufen.
Doch nach Seitenwechsel spielten wir groß auf. Fanden uns weit besser zurecht und verkürzten auf 2:4. Jetzt gab es nur noch den Marsch nach vorne, doch Aluminium verhinderte den Anschlusstreffer. Mit der einzigen nennenswerten Torchance gelang den Slowenen dann noch das fünfte Tor und war damit, trotz starker zweiter Halbzeit, die Auftaktniederlage besiegelt.
FC WIENER SCHMÄH gegen AUSWAHL OTOVCE 2:5 ( 0:4 )
Tore: A. Doppler 2
Ein misslungener Auftakt, gegen den Turnierfavoriten, der uns überdies noch zwei verletzte Spieler bescherte. Nun galt es gegen den FC Achter, eine Firmenmannschaft aus der Steiermark, zu punkten. Zwar das vermeintlich schwächste Team des Turniers, wurden die Steirer mit vier slowenischen Gastspielern verstärkt.
Das machte die Aufgabe nun um einiges schwerer.
Von Beginn weg übernahmen wir das Kommando, hielten den Ball sehr gut in den eigenen Reihen. Dann jedoch ein schwerer Abwehfehler und wir lagen zurück. Doch kein Grund in Panik zu verfallen, es war noch genug Zeit. Wir spielten daher weiter unser Spiel, ließen den Gegner von links nach rechts und zurück laufen und konnten nach schöner Aktion auch ausgleichen.
Wenige Minuten später, nach Freistoß für den Wiener Schmäh waren wir auch bereits in Front. Nur kurze Freude jedoch - aus einem Distanzschuss
Gelang den Steirern der Ausgleich. Pause
Nach Wiederbeginn waren wieder wir es, die das Spiel prägten. Verdient auch das 3:2 gleich nach Anpfiff. Dann eine Schrecksekunde und ein Spieler schied verletzt aus. Austausch und mitten in die Neuzuordnung der neuerliche Ausgleich. Unverdient letztlich, doch trotz Schlussoffensive gelang uns leider der Siegestreffer nicht mehr.
Waren wir über die verlorenen Punkte nicht erfreut, war überraschenderweise auch noch ein Elfmeterschießen angesagt. Sonderbar, bei einem Turnier welches nach Punkten entschieden wird, eher lustlos und wenig konzentriert verloren wir dieses mit 1:2
FC WIENER SCHMÄH gegen FC ACHTER 3:3 ( 2:2 )
Tore: B. Schön 2, A. Jungmann
Damit hingen die Lorbeeren sehr, sehr hoch für uns. Der Turniersieg war bereits unmöglich geworden und auch sonst war ein wenig Resignation spürbar. Die Uhr zeigte mittlerweile auch schon 22 Uhr und Hunger stellte sich ein, wurden doch reihenweise Cevapcici, Koteletts, Pommes, etc. an uns vorbeigetragen.
Hungrig war wohl auch unser letzter Gegner am heutigen Tag der
FC Markgraf-Neusiedl. Vielleicht nicht so sehr die österreichischen Spieler, vielmehr die einheimischen Akteure die die Niederösterreicher verstärkten.
Ausgezeichnete Kicker der Region, also wieder ein „Auswärtsspiel“.
Trotz allen Unbills wollten wir gegen diesen starken Gegner nochmals alles mobilisieren. Wir überwanden Müdigkeit und Hunger und stellten uns dem letzten Kräftemessen auch noch ohne Ersatzspieler und einem Jugendlichen ( Vujko`s Sohnemann Mario ) auf dem Feld.
0:1, 0:2, 1:2, 1:3, 2:3 so der Spielverlauf bis zur Pause.
Danach wieder ein 2-Tore-Rückstand. 2:4, 3:4, 3:5. zu spielen noch vier Minuten. Wir kämpften, liefen wurden teils umgesäbelt. Ein echter Fight war nun im Gange. Plötzlich Finsternis. Flutlichtausfall und das um diese Zeit. Doch nach 5-minütiger Unterbrechung ging es weiter. Wir warfen alles nach vor und tatsächlich mit einem Schlußfurioso gelang uns noch der Ausgleich. Damit hatten wir, so glaubten wir, den dritten Turnierrang erobert. Es folgte wieder ein Elfmeterschießen, welches mit 0:1 verloren wurde.
Doch aufgrund der verlorenen Penaltyschiessen waren wir nur an die vierte Stelle gereiht worden. Unverständlich hatten wir doch gegenüber dem FC Achter um einen Punkt mehr erobert und noch dazu die klar bessere Tordifferenz aufzuweisen. Das war eigentlich nicht ganz nachzuvollziehen...
FC WIENER SCHMÄH gegen FC MARKGRAF-NEUSIEDL 5:5 ( 2:3 )
Tore: B. Schön 2, A. Doppler, H. Skopek, M. Buzek
Fazit:
Es waren wunderschöne Tage in Slowenien. Die Therme wunderbar, die Unterbringung auch sehr schön. Gastfreundschaft und Küche fantastisch.
In Ansehung der Umstände am Turniertag kann den etwas „kuriosen“ Platzierungsberechnungen auch mit einem Lächeln begegnet werden.
Sportlich haben wir, bis auf die erste Halbzeit gegen die slowenische Auswahl, zufriedenstellendes gezeigt. In den restlichen Spielen wurde sehr guter Fußball geboten. Mit etwas Glück wäre sicher mehr drinnen gewesen, nächstes Jahr wird sicher der Turniersieg angepeilt.
Sämtliche Delegationsmitglieder waren begeistert und sind auch im nächsten Jahr wieder mit dabei.
Wäre wünschenswert, wenn sich dann noch mehr Schmähbrüder zu einem Aufenthalt unweit von Wien entschließen könnten.
Delegation:
Klaus HEIDFOGEL,
Andreas JUNGMANN,
Andreas MAIER,
Andreas DOPPLER,
Helmut SKOPEK,
Thomas DRÄXLER,
Michael SCHIEL,
Engelbert POROPATICH,
Bert SCHÖN,
Mario BUZEK
Delegationsleiter: Richard HRNEREK